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Berlebach Stativ Report 8003

Haben Holzstative gegen die leichten und stabilen Kohlefasermodelle überhaupt noch eine Chance? Stefan Ott hat eine klare Meinung dazu.

Ein wenig Nostalgie schwingt sicherlich mit, wenn man in der heutigen Zeit über Holzstative schreibt. Kaum ein älterer Fotograf, der nicht feuchte Augen bekommt, wenn er über die seit über 100 Jahre produzierten Eschenholzstative von Erlebach erzählt. Und eine ständig wachsende Anzahl jüngere Naturfotografen lernt die Vorzüge eines hölzernen Dreibeines zu schätzen.

Wenn es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick auch in Bezug auf Fotostative gibt, dann war es genau das, was ich beim ersten Anblick eines Eschenholzstatives empfand. Weder bei den örtlichen Händlern noch bei Fotokollegen hatte ich bislang Gelegenheit, ein solches Stativ aus der Nähe zu betrachten. Ich kannte Berlebach nur aus den Erzählungen meines Vaters. Bei den Fürstenfelder Naturfototagen konnte ich dann erstmals sämtliche Modelle von Berlebach betrachten, betasten, testen und war sowohl von der Optik wie auch der Haptik des wertvollen Eschenholzes überwältigt. Seit ich Naturfotografie betreibe, habe ich ausschließlich mit Metall- und Carbonstativen gearbeitet. Mit ersteren, weil sie eben besonders preiswert sind, mit zweiteren, weil ich lange Zeit den Vorteil des geringeren Gewichtes höher schätzte als die optimale Bildqualität.

Die Entwickler der Berlebach-Stative bauen auf Vierkant-Profile. Diese weisen im Gegensatz zu den bekannten Rundprofilen eine höhere Stabilität und Steifigkeit auf. Die Berlebach-typische Ausformung der Profile ermöglicht ein leichtes Aus- und Eingleiten der Stativbeine. Das Report 8003 besitzt zwei Auszüge, mit denen das Stativ auf praxistaugliche 160 cm bzw. 80 cm gebracht werden kann. Mich hat die Stabilität auch beim kompletten Ausfahren der Beine positiv überrascht. Die stufenlose Fixierung der Beinlänge wird über eine Metallklammer mit Rändelschraube erreicht – ein Prinzip, das leicht zu handhaben und nicht fehleranfällig ist. Die Stellung der Stativbeine kann mittels eines Drehringes in drei Stufen vorgenommen werden, wobei Weiss für steile Stellung, Rot für normale Stellung und Schwarz für Stufenlos steht. Letztere ermöglicht damit auch das bodennahe Arbeiten durch waagrechtes Abspreizen der Stativbeine. Das Beinende ist mit einem kräftigen Schraubdorn versehen, womit im weichen Gelände ein fester Halt erreicht wird. Für harten Untergrund schraubt man einfach die schwarze Schraubkappe nach unten. Ein kleines, aber wichtiges Detail hierbei: Diese Schraubkappe ist unverlierbar.
Last not least bietet Berlebach einen heute fast nirgendwo mehr zu findenden Service – jeder technisch machbare Kundenwunsch wird erfüllt. Umbauten von zwei auf drei Auszüge, andere Köpfe, andere Mittelsäulen u.v.m. – bei Herrn Fleischer kein Problem.

Mein persönliches Fazit:

Allein schon das Gefühl, das man beim Anfassen des edlen Holzes bekommt, unterscheidet das Berlebach von den heute weit verbreiteten Metall- und Carbonstativen. Bei Hitze und Kälte gleichermassen angenehm, einfach zu bedienen, funktionell und unverwüstlich bei Nässe und bei Trockenheit. Für mich das ultimative Stativ für die leichte bis mittelschwere Ausrüstung.

FLM CB58 FT
Wimberley Head II