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Canon EOS 40D
Das neueste Modell der zweistelligen Canon-EOS-Reihe wurde von Wolf-Dieter Peest auf seine Eignung für die Naturfotografie geprüft.
Nach langen Spekulationen in diversen Internetforen wurde 2007 auf der IFA in Berlin der Vorhang gelüftet. Canon versprach ja einen heißen Herbst mit tollen Neuvorstellungen im EOS-Jubiläumsjahr. Eine dieser Neuheiten ist ein Nachfolgemodell der Canon EOS 30D, die in Anwenderkreisen als nicht ernstzunehmendes Update der etablierten 20D galt. Aber wie auch schon zuvor bei der Neueinführung im Mai des Nachfolgemodels der 1D MK II N auf die 1D MK III liegen hier deutliche Unterschiede zum Vorgänger.
Das Gehäuse der neuen 40D ist etwas größer geworden, auch ist es von der Haptik etwas wertiger als sein Vorgänger – wobei die Mitbewerber im selben Preissegment das noch etwas besser können. Laut Canon ist der Sucher ca. 20% größer, was sich aber im direkten Vergleich zum Vorgänger nicht wirklich bemerkbar macht. Leider ist er immer noch ziemlich klein und etwas dunkler im Vergleich zur EOS 1D MK III.Doch bei der gebotenen Ausstattung und den zahlreichen Individualfunktionen, gemessen am sehr günstigen Einstiegspreis von 1299,-Euro, liegt die 40D ganz weit vorne. Das Gehäuse hat an den kritischen Stellen, beispielsweise an einigen Bedienelementen und am Kartenfach, einen Spritzwasserschutz spendiert bekommen. Eine Magnesiumlegierung rundet das insgesamt positive Erscheinungsbild ab. Ein neuer 3 Zoll Monitor mit 230.000 Pixel Auflösung wurde ebenso von der 1D MK III übernommen wie der Lifebildmodus, mit der Option über die Settaste den AF zu benutzen. Das Bild wird in Echtzeit angezeigt und kann so manuell oder per AF scharfgestellt werden. Hierbei hilft eine 5fach oder sogar 10fach Vergrößerung, die Schärfe genau auf den Punkt zu legen. Die Picturesstyles und PictBridge (Sofortdruck aus der Kamera) gehören nun mittlerweile zum Standard. Vom Bedienkonzept ist die Kamera sehr gut durchdacht und ist natürlich nicht grundlegend anders als sein Vorgänger. Man ist sofort vertraut und findet sich in den Einstellmenüs zurecht. Einmal den Menüknopf gedrückt, und schon kann man mit dem hinteren großen Einstellrad durch sämtliche Einstellungen scrollen. Mit der Settaste auf dem großen Einstellrad wird die jeweilige Einstellung bestätigt. Das ist perfekt und idiotensicher. Natürlich hat die 40D auch einen Staubrüttler wie ihn schon die 400D hatte, bekommen. In der Praxis wird sich zeigen, ob der Sensor von dem ungeliebten Staubflecken befreit bleibt. Bei meiner 1D MK III, die dieses Feature auch hat, funktioniert es tadellos. Der neue 10.5 Mio Pixel CMOS Sensor mit effektiven 10,1 Mio Pixel soll ein noch besseres Rauschverhalten aufweisen als sein Vorgänger mit 8,2 Mio. Pixel. Dieses hat sich bei meinen ersten Testaufnahmen auch bestätigt. Die Größe von 22,2 x 14,8mm entspricht wieder dem Cropfaktor von 1,6, gerechnet auf Kleinbildformat mit Seitenverhältnis 3:2. In Verbindung mit dem schnellen DIGIC III Prozessor schafft die 40D erstaunliche 17 RAW Aufnahmen in Serie oder üppige 75 JPG bei einer Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 6,5 Bildern pro Sec. Das ist für eine Kamera in diesem Preissegment schon eine sehr gute Leistung. Das Auslösegeräusch hält sich hierbei auch in Grenzen und hört sich nicht mehr ganz so mechanisch und laut an wie bei z.B. der 20D – wobei ich immer noch meiner leisen 10D nachtrauere, aber das ist scheinbar der Tribut den man zahlen muß, wenn eine Kamera schnell sein soll. Die 1er können das auch nicht leiser. Leider hat man bei der Verteilung der insgesamt 9 AF-Felder wieder nicht beachtet, dass man diese weiter aus der Mitte herausnehmen sollte. Die Verteilung ist viel zu mittig. So bleibt die Möglichkeit, die AF-Felder frei im Bild anzuwählen,doch sehr begrenzt. Neu hinzugekommen ist, das alle neun Felder einem Kreuzbasissensor entsprechen und bis Blende 5,6 vertikal wie auch horizontal ein Objekt erfassen. Auch hier ist der mittlere Kreuzsensor der Empfindlichste, der leider wieder nur bis Blende 5,6 funktioniert. Immer noch bleibt nur den 1er Gehäusen der Luxus vorbehalten, noch mit dem mittleren Kreuzsensor bis Blende 8 scharfzustellen. Auch das kann der Mitbewerber D300 von Nikon besser, da hat man dem kleinen Schwestermodell quasi den gleichen AF der deutlich teureren D 3 verpaßt. Aber hier will Canon sich bewußt zum Profigehäuse abgrenzen. Mein abschließendes Fazit lautet : Die kleine Schwester der 1D MKIII kommt schon recht nah an das heran, was man eine Top – Kamera bezeichnen kann. Sie läßt in diesem Preissegment nur wenig Spielraum nach oben. Canon ist es mal wieder gelungen, ein absolutes Schnäppchen im semiprofessionellen Bereich zu präsentieren. Die Konkurrenz schläft aber auch nicht und so wurde es allerhöchste Zeit hier mit diesem neuen Modell zu punkten. Und das schafft Canon mit der 40D überzeugend.
Pluspunkte:
- Sehr gutes und überzeugendes Bedienkonzept.
- Robustes Gehäuse und besseres Qualitätsgefühl
- LiveView mit AF Funktion
- Hohe Serienbildfrequenz
- Ausgezeichnete Bildqualität bis ISO 800
- Großes 3-Zoll LCD
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- neuer Batteriegriff mit Spritzwasserschutz
- sehr gute Akkuleistung
- wechselbare Suchermattscheiben
- WLAN-fähig mit WFT – 3
- 14 Bit Farbtiefe
- 24 Individualfunktionen
Kritikpunkte:
- AF-Felderverteilung nicht optimal
- Scharfstellung nur bis Blende 5,6 (Kreuzsensor)
- Al-Servo Funktion nicht benutzerdefiniert einstellbar